Haus Duval



Geschichte der Kemnot

Haus Duval"Nicht unerwähnt sei die wenig östlich gelegene Kemnot, deren Name auf einen "unbefestigten Adelssitz" zurückgeht. Vermutlich hatten die bereits im 12. Jahrhundert erwähnten Dienstmannen "von Badungen" hier ihren Stammsitz, den sie aber zu Beginn des 14. Jahrhunderts aufgegeben haben.
1660 erwarb der Amtmann Thoma Billeb das verwahrloste Anwesen und rekonstruierte 1663 das übernommene Haus. Er vergaß nicht, seinen Stolz über das repräsentative Eigentum jedermann inschriftlich über dem hochbogigen, fast fränkisch anmutendem Eingangstor, zu überliefern.

1818 wurde der Wirtschaftsbetrieb des "Rittergutes Kemnot" aufgegeben und 300 Morgen Flur an die Domäne verkauft. Die Liste der Pfandinhaber und Gerichtsherren, der Amtmänner, Domänenpächter (Pachtmänner) ist lang. Einige sollen erwähnt werden.

So erscheinen als Pfandinhaber und Gerichtsherren u. a.:

ca. 1433 - 1460
  Heinrich Resehut (miles- Ritter)
1555 - 1593
  Hans v. Berlepsch
1593 - 1628
  Caspar v. Berlepsch
1628 - 1633
  Eberhardt v. Berlepsch

Eberhardt v. Berlepsch musste wegen Verschuldung seinen Pfandbesitz an die Grafen v. Schwarzburg zurückgeben. Dafür trat ein gräflicher Amtmann an die Spitze des Amtes.

Amtmänner:
1633 - 1638
  Jowius, Joh. Heinrich
1638 - 1653
  Hoffmeister, Joh. Heinrich
1653 - 1687
  Billeb, Thomas (Eigentümer des Kemnothauses)

Alle drei Genannten hatten die schwere Aufgabe, das Amt während des 30-jährigen Krieges und – T. Billeb- in der unmittelbaren Folgezeit zu führen. Wenig später brachten die Pestjahre 1682/83 neue Nöte über das Amt.
Als in Bodungen und seinen Amtsdörfern Höfe wegen intensiver Landwirtschaft zu Beginn des 18.Jahrhunderts gebaut wurden, waren die Amtmänner:
1713 - 1719
  Schlenn, Justus Ludwig
1720 - 1749
  Wackerhagen, Joh. Friedrich
1737 - 1771
  Wackerhagen, G. Friedrich
1771 - 1778
  Geußenhainer, Joh. Christian
1779 - 1795
  Geußenhainer, Christian F., der seit 1792 Pachtmann war";

"durch die völlige Neuordnung der unteren Regierungsbehörde wird Geußenhainer Rittergutsbesitzer auf der Kemnot und lebte dort. Damit endete die jahrhundertlange Verbindung Kemnot- Schloss.
bis 1818
  wieder verpachtet an Christian Wiesing
Besitzer
1818 - 1840
  Julius Weber
1840 - 1848
  Johann Gottlieb Möller"
Domänenpächter:
"1856 - 1861
  Mehler, Hermann August (Amtmann)
1862 - 1869
  Boohek, Georg,H. Friedr.Gustav."
Besitzer
"1848 - 1904
  Christian W. Müller nach dessen Tod Charlotte Müller nach deren Tod Tochter
1904 - 1930
  Marie Müller, nach deren Tod wurden
ab 1930
  die Nachkommen ihrer Schwestern; Charlotte Müller, verheiratete Blau u.

  Alwine Müller, verheiratete von Uslar-Gleichen; Besitzer der Kemnot"
"1919
  hob man die Domäne auf."
"nach 1945
  ging die Kemnot in Volkseigentum über

  die Gemeinde Großbodungen verwaltete die Häuser
2002
  die Erbengemeinschaft van Heemstra/von Uslar erhält Kemnot zurück"

" " Auszüge aus "Zur Geschichte der Häuser in Großbodungen" von G. Blau, J. Reuter, H.-G Reuter;
" " Auszüge aus "Altes Amt Großbodungen" von W. Trappe


Im Jahr 2004 verliebte sich die Familie Eder in das Haus und kaufte es 2005. Die untere Etage wurde grundlegend saniert. Bereits 2005 wurde ein Teil der unteren Etage der Öffentlichkeit zu Verfügung gestellt.
Die ehemalige Waschküche des Gebäudes (restlicher Bereich der unteren Etage) wurde bis 2009 vollkommen restauriert und saniert mit  historisch- ökologischen Baustoffen. Eine Einraum- Wohnung mit erhöhter Schlafebene entstand.
Ab 2011 bis 2016 entstanden in der ersten Etage zwei weitere Wohnungen jeweils auf zwei Ebenen.



KEMNOT

Anmerkung Duvals zum Namensherkunft der Kemnot:
"Das Wort Kemnot wird verschiedenartig erklärt. Einige schreiben: Kämnoth und verstehen ein festes Gebäude, welches Sicherheit gewährt, wenn etwa Not käme! Andere leiten den Namen von domus caminata ab und verstehen ein mit Kaminen versehenes Gebäude; noch Andere, wie Professor Leo, erklären es für ein Gebäude, in welchem die Ritterfrauen wohnten und wiederum andere verstehen darunter ein Haus, in welchem Getreide aufgespeichert wurde;- am Besten ist es aber wohl, das Wort von Kamen, Stein- abzuleiten und Kemnate für: "steinernes Gebäude" zu erklären. Von jenem alten Worte "Kamen" haben auch andere Städte: Kamen, Kamenz, Kamburg, Kemberg, Kemnitz, Camin, Kammig, Kamnitz, u. a. ihre Namen." (Auszug aus „Altes Amt in Großbodungen“ von W. Trappe)


Biografie Johann Christoph Carl Duval